Wozu spielen?
Spielen ist nicht nur für Kinder ein Grundbedürfnis und Grundrecht
Im Spielen - und vor allem dann, wenn auch Begeisterung mit im Spiel ist - kann man seine Fähigkeiten ohne echtes Risiko erweitern, darf Neues ausprobieren, neue Menschen kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen, sich selbst ganz wahrnehmen, die Welt entdecken und kreative, neue Lösungsansätze für den Alltag finden. So kann man ohne die Gefahren des Alltags lernen ... zum Beispiel den Umgang mit Stress.
"Wenn [...] man nur dann etwas lernen kann, wenn es bedeutungsvoll ist, dann heißt das, dass es unter die Haut gehen muss. [...] Unter solchen Bedingungen wo man sich an etwas begeistert, werden im Hirn die sogenannten emotionalen Zentren aktiviert. Das ist die Gießkanne im Hirn mit dem Dünger, damit das was man erlebt auch wirklich ins Hirn sozusagen eingearbeitet werden kann."
Spielen ist ein Werkzeug für das Ich und das Wir
Im Spielen werden aber nicht nur die individuellen Kompetenzen entfaltet und durch Überschreiten der gewöhnlichen Grenzen Komfortzonen erweitert. Bei den meisten Spielen gilt es darüber hinaus auch das Miteinander zu kennen und einzusetzen. Zu den persönlichen Ressourcen kommen auch noch jene von Freunden und Mitspielern - als Vorbild, aber auch später im Alltag ist es immer gut zu wissen wo Kompetenzen zu finden sind. Darüber hinaus passiert in der Gruppe natürlich ständig Kommunikation - es wird also, teilweise auch ganz gezielt, geübt worauf man als "Sender" von Botschaften besonders achten sollte.
Für all das braucht es Spielräume ...
in denen wir uns austoben können. Es braucht Raum, Zeit und die Sicherheit die gewohnten Wege zu verlassen. In dem Augenblick wo wir die eingefahrenen Bahnen hinter uns lassen, wird aber auch klar, dass alles ein Spielraum ist. Nicht die Ausrüstung macht den Spielraum - sie ist nur ein Wegbereiter. Weniger ist sehr oft mehr, weil es der Kreativität erlaubt, selbst zum Gestalter der eigenen Lebens- und Spielräume zu werden. Besonders gut klappt das vielfach in der Natur, deren Teil wir sind und mit der uns ein uraltes Band verbindet.
... und den Transfer zurück in den Alltag,
welcher wohl am besten klappt, wenn man dann auch noch kleine Spiele und Spielideen mit nach Hause oder zur Arbeit nehmen und immer wieder hervorkramen kann, um sich - an das oftmals gar nicht bewusst Erlernte - zu erinnern.